Was ist Verhaltenstherapie?


Grundannahme der Verhaltenstherapie ist, dass unser Leben durch Lernvorgänge geprägt ist, also dass Verhaltensweisen erlernt sind. Der Begriff „Verhalten“ bezeichnet dabei unser Denken, Fühlen und Handeln, aber auch körperliche Reaktionen. Unser Wissen, aber auch unsere Gefühle, Einstellungen, Verhaltensweisen, selbst viele unserer körperlichen Reaktionen sind im Laufe des Lebens erlernt worden, ebenso werden psychische Probleme und Störungen erlernt. Diese Lernprozesse verlaufen häufig nicht bewusst und geplant. Sie können jedoch bewusst gemacht und aktiv verändert, also durch neue Erfahrungen wieder „verlernt“ werden.

Verhaltenstherapie bedeutet also die gemeinsame Suche nach Erklärungen dafür, wie ein Problemverhalten entstanden ist und durch welche Faktoren es heute weiter aufrechterhalten wird. Dabei wird ziel- und bewältigungsorientiert vorgegangen, so dass die Blickrichtung in die gewünschte Richtung zeigt. Da die Auslöser eines psychischen Problems häufig im Nachhinein nicht mehr verändert werden können, orientiert sich die Therapie an der Veränderung aktueller Belastungen und Probleme.

Dazu werden alte, oft „automatische“ Verhaltensgewohnheiten und Einstellungen bewusst gemacht und durch das Einüben neuer Verhaltens- und Denkweisen „verlernt“. Ein weiteres Ziel kann es sein, besser mit als problematisch erlebten Gedanken, Gefühlen, Handlungen und Körperreaktionen umgehen zu lernen sowie Strategien zu entwickeln, wie man aktuell mit negativen Erlebnissen der Vergangenheit besser zurechtkommt.

In der Verhaltenstherapie werden Sie immer wieder angeleitet und ermutigt, neue Erfahrungen im Umgang mit Ihren Problemen zu machen und neue Verhaltensweisen einzuüben, um so die eigenen Fähigkeiten und Ressourcen zu erweitern und wieder spürbarer werden zu lassen. Ein wichtiger Teil der Therapie findet daher zwischen den Sitzungen statt, z. B. durch gezielte Selbstbeobachtung oder andere therapeutische Übungen.

Deshalb erscheint es sinnvoll, bereits vor Therapiebeginn zu prüfen, ob es möglich sein wird, für die Dauer der Behandlung die vereinbarten Termine regelmäßig und verlässlich einzuhalten, ob Sie genügend Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit und für die therapeutischen Übungen während des gesamten Therapieprozesses mitbringen und ob Ihre aktuelle Lebenssituation es zulässt, dass Sie zusätzliche Zeit benötigen.

Gleichzeitig orientiert sich die Therapie immer an Ihren Zielen und Wünschen, sodass im therapeutischen Prozess nichts ohne Ihr Einverständnis geschieht, sodass Sie jederzeit die Kontrolle behalten.

Dennoch können auch Nebenwirkungen entstehen, die zunächst nicht beabsichtigt sind, sich aber im Verlauf als unabänderlich herausstellen können, sodass Sie eventuell Konflikte eingehen und sich manche Beziehungen verändern. Das werden wir in den ersten Gesprächen besprechen und gemeinsam abwägen.

Verhaltenstherapie ist die Therapieform, die wissenschaftlich am besten untersucht ist und deren Wirksamkeit in vielen Studien nachgewiesen wurde. Das ist die Grundlage meiner Arbeit, jeweils angepasst an Ihre individuellen Bedürfnisse und Problemfelder, die Sie mitbringen, kombiniert mit ausgewählten Techniken aus der Hypnotherapie, Schematherapie, Traumatherapie sowie Achtsamkeitsbasierten Ansätzen. So arbeite ich mit Ihnen an einer ganzheitlichen Entwicklung Ihrer Persönlichkeit, dem Aufbau eines stabilen Selbstbewusstseins, dem Erkennen der eigenen Stärken und Schwächen und einer wohlwollenden und fürsorglichen Haltung sich selbst gegenüber.